Landeswandertag des BTB in Wiesental
am Sonntag. 17.05.2017

Organisation:  Heinz Geggus
Bericht:  Ellen Weida
Bilder:  Heinz Geggus
Der TSV 1898 Wiesental war in diesem Jahr Ausrichter des Landeswandertags des Badischen Turnerbunds. Wie in jedem Jahr übernahm Heinz Geggus die Leitung für unsere Wandergruppe. Leider entsprach das Wetter nicht dem, was man sich unter einem Wandersonntag im Mai erwartet. Um die Wanderkameraden nicht im Regen stehen zu lassen, haben sich immerhin neun Weingartener Wanderfreunde zusammengetan den Tag gemeinsam mit vielen anderen in Wiesental und Umgebung zu verbringen. Wir waren 8.50 Uhr vor Ort und der Regen hörte auf. Freundliche Helferlein versorgten uns mit Obst, die AOK mit diversen kleinen Geschenken und nachdem wir die Vereinsanlagen inspiziert hatten, ging es auch schon los.
Vier Wanderfreunde haben sich für die 6 km Runde entschieden, während sich die anderen fünf auf die 10 km Strecke begaben. Gleich hinter dem Vereinsgelände erfuhren wir Wissenswertes über die jüngste Große Kreisstadt Baden-Württembergs. Kirrlach, Waghäusel und Wiesental schlossen sich 1975 zur Gemeinde Waghäusel zusammen, die 1984 zur Stadt erhoben wurde. Der Ortsteil Wiesental, gegründet 1297, war bereits zur Römerzeit Standort eines Kastells am Wagbach. Der kleinste Ortsteil Waghäusel, seit 1983 Standort des gemeinsamen Verwaltungszentrums entstand im 15. Jahrhundert als Marienwallfahrtsort. Im 18. Jahrhundert errichteten die Fürstbischöfe von Speyer, zu deren Hochstift die drei Orte bis 1803 gehörten, in der Nähe von Wallfahrtskirche und Kloster die barocke Schlossanlage der Eremitage. Ab 1837 dominierte über mehr als 150 Jahre die Zuckerfabrik Waghäusel das Bild des Ortes, der 1849 Schauplatz einer der entscheidenden Schlachten der Badischen Revolution war. Die Gemeinde Waghäusel ist heute bekannt für den Spargel, die Erdbeeren und sie ist auch in sportlicher Hinsicht sehr erfolgreich. Man ist stolz auf erfolgreiche Turner und Fußballer. Sepp Herberger hatte einst hier seine Jugend verbracht und auch Lars Stindl, ein Bundesliga Fußballer, stammt aus der hiesigen C-Jugend.
Solchermaßen mit Informationen versorgt vertraute man uns einem jungen Mann an, der die große Gruppe durch den Lußhardtwald auf gut zu begehenden Wanderwegen in Richtung Waghäusel führte. Wir kamen vorbei am schönen Rheintalbad und gelangten zum außergewöhnlichen Rathaus von Waghäusel mit dem Marienbrunnen. Eine Arbeit des Bildhauers Klaus Ringwald zur Erinnerung an die Erhebung Waghäusels zur Stadt im Jahre 1984. Er zeigt Episoden der drei Ortsteile. Über zwei von Säulen getragene Brunnenschalen mit Wasserspeiern in Form von Löwen- oder Maskenköpfen sitzt eine Marienfigur mit Kind und Trauben, die an die alte Wallfahrtstradition Waghäusels erinnert. Den oberen Ring des Brunnens schmücken vier Bronzemedaillons zur kirchlichen, den unteren Ring acht Medaillons zur weltlichen Geschichte Waghäusels. Ein äußerst kompetenter Erzähler weiß um die Hintergründe eines jeden der acht Medaillons und die Besucher waren sehr angetan von dieser Art der Kunst. Ein Verpflegungsstand hielt Getränke und Brötchen bereit. Wie ich von einigen Mitwanderern hörte, belegt mit außergewöhnlich guter Leber- und Griebenwurst. Auf einer weiteren Runde durch den Lußhardtwald kamen wir wieder zurück zum Vereinsgelände des TSV 1898 Wiesental.